Was sind Disease-Management-Programme?

Disease-Management-Programme (DMP) werden auch als strukturierte Behandlungsprogramme bezeichnet. Ursprünglich wurde dieser Begriff in den USA geprägt. Er beinhaltet den strukturierten Umgang mit der Erkrankung unter Einbeziehung aller an der Behandlung Beteiligten.

In Deutschland wurden strukturierte Behandlungsprogramme seit 2002 eingeführt. Ziel ist es, die Versorgung von chronisch Kranken zu verbessern.

Komplikationen und Folgeerkrankungen chronischer Krankheiten sollen durch eine gut abgestimmte, kontinuierliche Betreuung und Behandlung möglichst vermieden werden.

In den deutschen DMP wird die Behandlung der Patienten durch den Arzt - meist den Hausarzt/Hausärztin - koordiniert. Die AOK bietet ihre DMP unter dem Namen "Curaplan" an.


Wie funktionieren DMP?

Wenn die Kasse eines Versicherten ein DMP für die vorliegende Krankheit anbietet, der Arzt an dem Programm teilnimmt und der Versicherte die Teilnahmevoraussetzungen erfüllt, kann er sich in das Programm einschreiben.

Der Patient unterschreibt eine Teilnahmeerklärung und seine Einwilligung zur (anonymisierten)  Datenweitergabe. Diese Dokumente und die elektronisch erstellte Erstdokumentation werden vom Arzt an eine Datenstelle  weitergeleitet.

Der Verlauf der Behandlung und die Therapieziele werden zwischen Arzt und Patienten abgestimmt, regelmäßige Folgetermine und bei Bedarf Schulungen vereinbart.

Die elektronische Dokumentation dient als Checkliste und Informationsspeicher für den Arzt, aber auch zur Qualitätssicherung und Evaluation der Programme. Die Patienten erhalten zu ihrer Information einen Ausdruck der Dokumentation. Die Aufwendungen für Koordinierung, Dokumentation und Schulung werden dem Arzt extrabudgetär vergütet.

Die Teilnahme an einem Disease-Management-Programm ist für Patient und Arzt freiwillig.


Für welche Krankheiten werden DMP angeboten?

Seit 2002 sind DMP zu folgenden Erkrankungen eingeführt worden:

  • Diabetes mellitus Typ 2,
  • Diabetes mellitus Typ 1 ( *nur bei Fachärzten)
  • COPD (chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen),
  • Asthma bronchiale,
  • Brustkrebs  (* nur bei Fachärzten)
  • und koronare Herzkrankheit (KHK) mit einem Modul zur gleichzeitigen Behandlung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz.
         
    Und was bringt MIR das?

Wenn Sie einmal im Quartal, also alle 3 Monate, zu einer Kontrolle kommen, vergessen Sie auch nicht, sich um Ihre Krankheit bzw. sich selbst zu kümmern - das heißt, regelmäßig die notwendigen Medikamente einnehmen und die fachärztlichen Kontrollen wahrnehmen. Das ist sinnvoll, um Folgeschäden und Folgekrankheiten zu vermeiden. Auch werden nachweislich notfallmäßige Krankenhauseinweisungen reduziert - und wer ist schon gerne im Krankenhaus ?

Mit der Zeit sind Sie auch zunehmend besser über Ihre Krankheit informiert und fühlen sich ihr nicht hilflos ausgeliefert.